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Aus den Archiven
"Im Westen nichts Neues" - Frieden als Bestseller Von Erich Maria Remarque, Gerd Grasse und Katharina Wilhelm "Im Westen nichts Neues" kam 1929 in den Buchhandel und war sofort vergriffen. Der Antikriegsroman gab einer verlorenen Generation eine Stimme, die im Ersten Weltkrieg geopfert worden war. "Im Westen nichts Neues" erzählt von einer Gruppe junger Soldaten, die im Ersten Weltkrieg als Freiwillige zum Einsatz an die Westfront geschickt werden. Zunächst ergriffen von nationaler Propaganda, verlieren sie in den Schützengräben schnell ihre Illusionen. In einem zermürbenden Stellungskrieg, auf den sie kaum vorbereitet sind, kämpfen sie bald vor allem um das eigene Überleben. Remarques eigentliches Thema ist die Frage, welche Folgen die psychischen Verletzungen der jungen Soldaten haben werden. Bei der letzten Oscarverleihung gewann Edward Bergers Verfilmung des Antikriegs-Bestsellers vier davon und entfachte auch das Interesse am Roman von Erich Maria Remarque neu.
Feature
Black to the Future Ästhetik und Sound des Afrofuturismus Von Manuel Gogos Regie: Philippe Brühl Produktion: Deutschlandfunk 2024 Länge: ca. 54'30 Afrofuturismus ist eine eigene Ästhetik von People of Color, die postkoloniale Geschichte und Science-Fiction kombiniert. Welche "verrückten" Visionen entwerfen schwarze Künstlerinnen und Künstler für eine Menschheit der Zukunft? Afrofuturistische Literatur entwirft alternative Zukünfte, wie William Hayashi in seiner "Darkside Trilogy": Da leben Afroamerikaner schon lange vor der Mondlandung heimlich auf der "Dark Side of the Moon". In der Musik begann der Jazz-Prophet Sun Ra in den 1970er-Jahren in seinen psychedelischen Bühnenshows, alt-ägyptische Astrologie mit einem zukünftigen Auszug der "Afronauten" in den Weltraum zu verbinden. Heute wird Afrofuturismus Mainstream, wie in dem Hollywood-Blockbuster "Black Panther: Wakanda Forever" von Ryan Coogler. Die deutsche Schauspielerin Florence Kasumba wurde darin als Weltraum-Kämpferin Ayo zum international gefeierten Star. Es war auch Zeit für eine schwarze Frau als afrofuturistische Heldin.
Oper
Live aus der Metropolitan Opera New York Georges Bizet (1838-1875) "Carmen" - Opéra comique in vier Akten Libretto: Henri Meilhac und Ludovic Halévy Carmen - Aigul Akhmetshina, Mezzosopran Don José - Piotr Beczala, Tenor Micaëla - Angel Blue, Sopran Escamillo - Kyle Ketelsen, Bassbariton Frasquita - Sydney Mancasola, Sopran Mercédès - Briana Hunter, Mezzosopran Remendado - Frederick Ballentine, Tenor Dancaïro - Michel Adams, Bariton Moralès - Benjamin Taylor, Bariton Zungia - Wei Wu, Bass Chor und Orchester der Metropolitan Opera Leitung : Daniele Rustioni ca. 20.50 Pause Carmen - eine der attraktivsten Rollen auf der Opernbühne Michael Atzinger im Gespräch mit Aigul Akhmetshina
Studio LCB
Aus dem Literarischen Colloquium Berlin Lesung: Marion Poschmann Gesprächspartner: María Cecilia Barbetta, Katrin Hillgruber Am Mikrofon: Tobias Lehmkuhl Mit ihrem letzten Roman "Die Kieferninseln" stand die vielfach ausgezeichnete Dichterin und Erzählerin Marion Poschmann auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis, den hochdotierten "Wortmeldungen"-Preis erhielt sie zuletzt für ihren Essay "Laubwerk". Auch in ihrem neuen Roman, "Chor der Erinnyen", spielen Bäume eine Rolle, denn ein Waldbrand steht im Zentrum der Ereignisse, ein Feuer, das die drei aus einer Waldhütte vertriebenen Freundinnen Mathilda, Birte und Olivia alsbald zu einem archaischen Opferritual inspiriert, auch wenn gerade Mathilda, die Heldin des Romans, als Mathematiklehrerin die Dinge rational zu sehen pflegt. Erst nach und nach realisiert sie, dass ihr wohlgeordnetes Leben aus den Fugen geraten ist. Kurz vor dem Feuer nämlich hat ihr Mann sie verlassen, jener Mann, dessen Geschichte Marion Poschmann bereits in "Die Kieferninseln" erzählt hat. Die "zwei Seitenstücke" eines Triptychons schrieb die FAZ über "Die Kieferninseln" und "Chor der Erynnien". Wo das Zentrum dieser "Allegorie auf das Frauendasein" (Andreas Platthaus) liegt, das wollen an diesem Abend im "Studio LCB" gemeinsam mit der Autorin ihre Schriftstellerkollegin María Cecilia Barbetta und die Literaturkritikerin Katrin Hillgruber ergründen.
Klassik-Pop-et cetera
Highlights aus 50 Sendejahren Der Musiker Udo Lindenberg (Wdh. v. Deutschlandfunk) Udo Lindenberg war elf Jahre alt, als er Elvis Presley im Radio hörte und mit Löffeln auf Bratpfannen und Töpfe einschlagend zum Rock' n' Roll mitspielte; später kam er dann zu einem richtigen Schlagzeug. Geboren 1946 in Gronau, reiste er nach Mittlerer Reife und Kellner-Lehre als Schlagzeuger mit verschiedenen Bands um die Welt, 1973 gründete er sein Panikorchester und wurde zu einem der erfolgreichsten deutschen Rockmusiker. Bis heute hat er über 50 Alben herausgebracht. Seit den 1990er-Jahren wohnt der "Udopische" im Hotel Atlantic in Hamburg. Bekannt ist er nicht nur für den obligatorischen Hut und die Sonnenbrille, sondern auch für politisches Engagement und seine wortmächtigen, witzigen sowie kritischen Texte samt eigener Wortschöpfungen. Bei "Klassik-Pop-et cetera" war Udo Lindenberg fünfmal zu Gast. Wir wiederholen eine Sendung vom 29. Juni 1981 - damals wusste er noch nicht, dass er zwei Jahre später unter strenger Überwachung in Ostberlin auftreten würde.